August 19, 2021

Mama, take a break

Mama, take a break

Ich liebe es neben und mit den Kindern am Tag was "geschafft" zu kriegen - sei es die Arbeitsplatte endlich mal abzuschleifen, den Kampf mit den Wäschebergen mal ausnahmsweise zu gewinnen oder beim Spazierengehen mit dem Kinderwagen einen inspirierenden Podcast zu hören (gerade: Wanda Badwal). Das bedeutete auch, dass die Pausenzeiten der Kinder für mich das Signal waren: So, jetzt kann ich mal einen Turbo einlegen und mal schnell XYZ noch machen. Da mal flink die Spülmaschine ausgeräumt, den Handwerker angerufen und die eigene Karierre vorangebracht- yeah! Ein Klopfer auf die eigene Super-Mama-Schulter.

Dabei habe ich mich aber nur selber ausgetrickst. Den ganzen Tag war ich wie ein Flummi unterwegs, habe mich mit Kaffee auf meinem hohen Flummi-Level gehalten und habe zwar den Kindern Pausen eingeräumt, aber wem nicht? Richtig: Mir. Und: Es ist mir selbst noch nicht mal aufgefallen. Komischerweise war mein Psoas, also der Muskel, der sich bei Dauerstress besonders gerne anspannt, irgendwie immer fest. Koooomisch. Bis der Groschen bei mir fiel, hat es etwas gedauert- es ist auch ein Weg, bei dem das Bild, das man gerne von sich malt, etwas angepasst werden muss. Aber Pause ist wichtig. Richtig wichtig. Für den Körper wie für die Psyche Denn keine Mama (und auch sonst niemand natürlich!) sollte zwischen Kindern, Karrieredruck und Ansprüchen an sich selbst unter die Räder kommen oder gar in den Burn-out abbiegen.

Und ich weiß: Es ist so viel leichter mal locker flockig geschrieben als getan, gerade wenn man so ein Macher-Gen hat wie ich. Mir hilft dabei der Vorsatz und das Mantra "Ich darf Pause machen". Und wenn die Kinder nach dem Mittagessen ausruhen, versuche ich neuerdings, mit zu ruhen - also eine richtig, ehrliche Pause zu machen statt Kaffee zu trinken, um meine Müdigkeit wegzupushen. Richtige ehrliche Pause bedeutet für mich (und das kann bei jeder anders sein): Kein Handy, kein Berieseln. Augen schließen. Atem spüren. Das empfinde ich persönlich als super erholsam. An manchen Tagen klappt s, an manchen Tagen ist das alte Muster noch zu stark. Mein Ziel ist es, mich in Zukunft auch dann für ein paar Minuten in Savasana zu legen, wenn die Kinder selbst gerade keine Pause machen - aber klar ist, dass Mama dann nicht gestört werden soll. Das wird noch ein Lernprozess für alle Beteiligten. Ich werde berichten, ob und wie es klappt :-)